Laden eines Elektroautos: So geht es schnell und einfach

Elektroautos werden immer beliebter. Doch wie laden Sie Ihr Elektroauto richtig? Dem Laden eines Elektroautos kommt eine besondere Bedeutung zu. Es gibt hier unterschiedliche Möglichkeiten. Grundsätzlich möchte ich hier zwischen dem Laden an einer Ladestation unterwegs und dem Laden zu Hause an einer Wallbox unterscheiden und für das Laden zu Hause noch speziell das Laden unter einem PV Carport erwähnen. Ihr findet auch ein Kapitel über Ladetechnologie, Ladekarten und Apps, die ich regelmässig benutze und euch empfehle.

Laden eines Elektroautos an Wallbox in Garage

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Elektroauto zu laden. Die gängigsten sind das Laden an einer Ladesäule, das Laden zu Hause und das Laden unterwegs. Um ein Elektroauto richtig aufzuladen, ist grundsätzlich langsames Laden mit weniger Leistung besser als schnelles Laden. Ständiges Schnellladen ist schlecht für die Batterie, da Schnellladen die Temperatur in der Batterie erhöht und die Zellen stark beansprucht. Bei dem derzeitigen Stand der Batterietechnologie ist also das Laden der Batterie eines Elektroautos mit weniger Leistung schonender für die Batterie. Wenn du den Ladevorgang im Voraus planst, sind 2 bis 4 Stunden Ladezeit kein Problem. Nachts ist die beste Zeit, um das Elektroauto an der Wallbox zu laden, denn oft ist der Strompreis nachts günstiger.

Die Batterie sollte jedoch nicht ganz leer (0 %) oder voll geladen (100 %) sein. Diese zwei extremen Ladestufen belasten die Zellen der Batterie stark und verkürzen die Lebenszeit der Batterie des Elektroautos. Wenn der Akku zu 100 % aufgeladen ist, sollte der Strom so schnell wie möglich verwendet werden. Das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn du eine Fernreise planst und du die Reichweite deines Elektroautos zeitnah voll ausschöpfst. Um die gewünschte Akkuladung im Alltag zu erhalten, gibt es smarte Wallboxen und Apps, mit denen Ladezeit und Ladezustand gezielt voreingestellt werden können. Wenn du beispielsweise zur Arbeit fahren möchtest, kannst du dein Elektroauto bis 8 Uhr morgens auf 80 % laden lassen. 

Ein Elektroauto muss regelmäßig aufgeladen werden, auch wenn es längere Zeit nicht benutzt wird. Der ideale Ladezustand ist 50 bis 60 %. Das Elektroauto sollte an einem trockenen und schattigen Ort stehen, um Temperaturschwankungen der Batterie zu vermeiden.

Zu Hause das Elektroauto laden

Wer sein Elektroauto über eine eigene Stromquelle aufladen und sich nicht auf die öffentlichen Ladestationen verlassen will, hat zwei Möglichkeiten. Einerseits ist es durchaus möglich, den Wagen mit einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose aufzuladen, allerdings ist das aus mehreren Gründen nicht ratsam. Zum einen dauert das Laden eines Elektroautos über eine normale Steckdose über 20 Stunden, zum anderen kann die hohe Dauerbelastung dazu führen, dass die Sicherung öfter herausspringt und es droht unter Umständen sogar Überhitzung. Mobile Ladevorrichtungen, wie der Juice Booster oder der NRGkick, machen sicheres Laden über die Steckdose zwar möglich, haben allerdings keinen Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit und Ladezeit, wenn man diese an der Haushaltssteckdose benutzt.

Um ein Elektroauto also auch zu Hause gleichzeitig schnell und sicher laden zu können, empfiehlt sich eine Wallbox, eine speziell für Elektroautos gedachte Ladestation. Eine Wallbox kann sowohl im Innen- als auch im Aussenbereich des Hauses an einer Wand installiert werden und eignet sich damit für die Garage wie für Carports gleichermassen. Eine Wallbox kann demnach auch an einem angemieteten Stellplatz eingebaut werden. Technisch betrachtet wird die Ladestation, ähnlich wie bei einem Elektroherd, an einen bestehenden separaten Stromkreislauf angeschlossen. Dadurch kann die Wallbox mit erhöhten Ladeleistungen von 11 bis 22 Kilowatt arbeiten. Als Aufladeverbindung fungiert in der Regel ein Ladekabel mit dem in Europa üblichen Typ-2-Stecker. Die mobilen Ladevorrichtungen Juice Booster 2 oder NRGkick können in diesem Setup auch als mobile Wallbox benutzt werden, da diese die erhöhten Ladeleistungen von 11 bis 22 Kilowatt abgeben können.

Du kannst verschiedene Modelle und Preise finden und vergleichen. Schau doch mal bei Mobility House(*) oder ZappMobility(*) rein. Viele Stromanbieter haben auch spezielle Ladetarife für Elektroauto-Besitzer, wie z.B. EnBW(*), Polarstern(*) oder Maingau(*). Du findest günstige Stromanbieter bei Preisvergleich.de(*). Ganz nebenbei: Wenn dir ein Stromanbieter in dieser etwas verrückten Zeit gekündigt hat, hilft dir RightNow(*).

Photovoltaik-Carport

Für Eigenheimbesitzer gibt es noch eine weitere, besonders attraktive Möglichkeit, für das Laden eines Elektroautos. Der Photovoltaik-Carport liefert gratis und CO₂-neutral den Strom für euer Elektroauto. Bei einer Unterstellung für zwei Fahrzeuge entsteht durchschnittlich eine nutzbare Dachfläche von 36 Quadratmeter für die Photovoltaikanlage. Das entspricht einer Leistung von ca. 5,5 Kilowatt und ist mehr als ausreichend, um die Batterie des Elektroautos aufzuladen. Die meisten „normalen“ Wallboxen haben eine Leistung von 11 Kilowatt.

Laden eines Elektroautos unter einem PV Carport

Um die grösstmögliche Menge an Strom zu gewinnen, spielt die Ausrichtung des Carports eine Rolle. Die Module sollten natürlich Richtung Süden zeigen und je nach Breitengrad einen Neigungswinkel von 30 bis 45 Grad aufweisen. Ebenfalls zu beachten ist die Stabilität des Carports. Ein Modul wiegt zwischen 17 und 20 Kilogramm. Auf das Dach eines Photovoltaik-Carports für 2 Fahrzeuge (~36 Quadratmeter Fläche) passen circa 23 Module. Das ergibt ein Gesamtgewicht von rund 425 Kilogramm. Traditionelle Holzbauten stossen da schnell an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Daher macht es in vielen Fällen Sinn, den alten Unterstand (falls vorhanden) abzureissen und ein neues, vollwertiges Photovoltaik-Carport aufzubauen.

Jetzt wird es ein wenig mathematisch. Wenn wir bei der Beispielrechnung mit einer Dachgrösse von 36 Quadratmeter bleiben, so kann die Photovoltaikanlage auf dem Carportdach jährlich circa 5.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen. Der durchschnittliche Autofahrer schafft jährlich um die 11.888 Kilometer und im Schnitt verbraucht ein Elektroauto circa 15 kWh auf 100 Kilometer. Daraus ergibt sich ein jährlicher Eigenverbrauch von ungefähr 1.800 Kilowattstunden. Der überschüssige Strom kann in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Bei einem durchschnittlichen Preis von 5.000 Euro für einen PV-Carport, ist der Break-even durch den Eigenverbrauch und die Einspeisung nach 5 bis 6 Jahren erreicht.

Schaut euch doch mal die PV-Carports bei PV Dach(*), Easyterrasse(*) oder Carportwerk(*) an.

Unterwegs das Elektroauto laden

Unterwegs laden heisst oft an der Autobahn einen Stopp machen und die Batterie wieder möglichst schnell auf 80 % aufladen. Inzwischen findet ihr zahlreiche Lademöglichkeiten an Autobahnraststätten und Autohöfen im In- und Ausland. Auch wenn die Bedienung noch nicht ganz so einfach ist, wie das Tanken von Benzin oder Diesel und die Ladezeit, die Zeit für einen Tankvorgang übersteigt, ist das Schnellladen an der Autobahn kein Hexenwerk mehr und diese Pausen sogar recht erholsam. Es ist alles eine Frage der Planung.

Die Preisgestaltung und die pure Anzahl an Ladekarten und Anbietern ist jedoch derzeit noch extrem unübersichtlich. Die Preise ändern sich häufig, die Anbieter ändern die Preise regelmässig und alle zu anderen Zeiten. Dabei ergibt ein Preisvergleich durchaus Sinn, da sich der Preis für eine Kilowattstunde an der gleichen Ladestation je nach Ladekarten-Anbieter schon mal um 50 % unterscheiden kann. Es gibt verschiedene Apps, welchem einem an der Ladestation den günstigsten Anbieter anzeigen, aber das heisst ja nicht, dass man genau von diesem Anbieter auch bereits eine RFID-Karte hat oder bereits angemeldet ist. Schau dir doch die etablierten Ladepreis-Vergleichsapps von Ladefuchs und Chargeprice an.

Meiner Erfahrung nach gibt es hier (noch) nicht die eine perfekte Lösung. Der Anbieter, der sich in ganz Deutschland und auch in weiten Teilen des europäischen Auslands preislich im unteren Mittelfeld etabliert hat und auch viele eigene Ladeparks betreibt, ist EnBW. Also wenn du wirklich nur einen Anbieter möchtest, würde ich dir EnBW(*) empfehlen. Du würdest vielleicht nicht immer den absolut günstigsten Preis bekommen, aber du müsstest auch nicht an jeder Ladestation erst 5 Minuten einen Preisvergleich starten und dann schauen, ob du gerade diese Ladekarte in deinem Sammelsurium von 20 Ladekarten findest. Das klingt übertrieben? Ich fahre seit 6 Jahren elektrisch und habe wohl mindestens 20 Karten und Apps …

Der Ladevorgang an sich ist dann relativ einfach: Karte an den Kartenleser halten, CCS Kabel einstecken und nach 25 bis 35 Minuten sind die 80 % bei den meisten Elektroautos wieder erreicht. Es kommt aber schon vor, dass eine Ladestation nicht funktioniert oder dass alle Ladepunkte belegt sind. Wie gesagt: Es ist noch nicht alles perfekt, aber durchaus planbar!

Ausnahme: Tesla. Einer der grössten Vorteile bei Tesla ist das SuperCharger-Netzwerk. Tesla hat inzwischen ein unglaublich grosses Netzwerk gebaut, mit unglaublich vielen Ladepunkten, die fast ausschliesslich zuverlässig laufen. In den letzten Monaten hat sich allerdings auch hier etwas verändert: Die Preise an den SuperChargern sind für Tesla-Fahrer inzwischen auch „marktgerecht“ und viele SuperCharger lassen jetzt auch nicht-Teslas laden.


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